… WWW schon in den 40er Jahren auf britische Militäruhren graviert wurde und für „Waterproof Wrist Watch“ (Wasserdichte Armbanduhr) stand und nicht für „world wide web“?… im Mittelalter die Basler Uhren beim höchsten Sonnenstand nicht „12“, sondern „1“ anzeigten? Diese horologische Eigentümlichkeit geht wahrscheinlich auf die kirchliche Gepflogenheit zurück, die beginnende Stunde anstelle der vollendeten Stunde anzuzeigen. Ab 1. Februar 1798 zeigten die Basler Uhren dann die astronomische Zeit an, wurden also um 1 Stunde zurückgestellt.
… auch eine noch so große Epoche mit einer Sekunde beginnt ?… die erste selbstaufziehende Armbanduhr der Welt – heute „Automatik“ genannt – bereits 1926 von Fortis entwicklet worden ist?… der Westeuropäer durchschnittlich 4,4 Uhren besitzt ?… es selbstverständlich auch Uhren für Linkshänder gibt? Diese Uhren haben die Aufzugs-Krone ebenfalls links am Gehäuse…. die teuerste jemals auf einer Autkion versteigerte Uhr eine Taschenuhr von Patek Philippe ist? Dieser in 8 Jahren entwickelte Zeitmesser wechselte am 2. Dezember 1999 um 3,2 Mio. US-Dollar den Besitzer und ist auch im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen…. Patek Philippe auch den Weltrekord bei der Versteigerung von Armbanduhren hält? Am 15. April hat bei Antiquorum in Genf eine Patek Philippe mehr als 4,4 Millionen Euro erzielt. Soviel war einem Bieter aus Asien die Platin Weltzeituhr wert. Wahrscheinlich handelt es sich bei der Ref. 1415HU um ein Einzelstück, das 1939 hergestellt wurde…. die Unruh eines Zenith El Primero Chronos 315 360 000 pro Jahr schwingt? Nach 10 Jahren sind dies drei Milliarden Schwingungen!… die Kraft jener Feder, die die Unruh antreibt, 0,000 000 01 PS entspricht? Ein Punkt auf dieser Unruh legt täglich 20 km zurück. In 5 1/2 Jahren sind dies ca. 40 000 km. Das entspricht dem Erdumfang. Mit 0,000 000 01 PS!… Eterna mit der „Linéa Museum“ eine der flachsten Armbanduhren der Welt geschaffen hat? Die Quarzuhr ist ganze 0,98 mm dünn…. der Swatch Skin Chrono den Weltrekord als flachster Chronograph hält? Die Uhr ist nur 6,6 mm hoch.
Eine (fast) wahre Geschichte
Am vergangenen Sonntag, Ostersonntag der 31. März, kurz vor halb acht und ich wollte noch eine Runde schlafen, läutete das Telefon. Es war Walter, ein guter Freund von mir. „Helga,“ sagte er ganz lieb, „Hast Du heute Zeit für mich? Ich lade Dich zum Essen ein.“ „Heute?,“ fragte ich noch ganz verschlafen. „Weißt Du, daß heute Sonntag ist? Da mußt Du doch immer bei Deiner Mutter essen…“ „ Nein, die ist heute mit den Pensionisten vom Kleintierzüchterverband…“ Ich unterbrach ihn. „Ist das etwa wieder einer Deiner üblichen Scherze? Der 1. April ist doch erst morgen“. „Ganz bestimmt nicht,“ sagte er fast beleidigt. „Ich habe einen Tisch bei unserem Wirt bestellt. Er hat heute unsere Lieblingsspeisen auf der Tageskarte. Ich hab das Essen auch schon bestellt. Daß wir nicht warten müssen.“ Ich murmelte noch immer etwas verschlafen „Wenn das bestimmt kein Scherz ist, dann nehme ich Deine Einladung natürlich gerne an.“ Kommt ohnedies so selten vor, dachte ich. „Dann bis um 12 Uhr“ sagte Walter „und bitte sei pünktlich, der Tisch ist um ein Uhr schon wieder reserviert.“
Pünktlich wie ich ohnedies stets bin, betrat ich das Restaurant. Ossi, der Wirt, begrüßte mich wie immer freundlich und führte mich zu unserem Lieblingsplatz. „Ist Walter noch nicht hier?“ fragte ich Ossi als ich den noch leeren Tisch sah. „Er wird sicher gleich hier sein.“ antwortete er. Ich setzte mich und kurz darauf kam Ossi mit dem bestellten Essen. „Du weißt ja, um ein Uhr ist der Tisch leider schon seit einer Woche reserviert“ sagte er etwas verlegen. „Ja ja ich weiß schon…“ Mir knurrte schon der Magen, aber ich wollte mit dem Essen noch auf Walter warten. Nach einer Viertelstunde begann ich doch zu essen. Das Nudelgericht war schon etwas ausgekühlt Deshalb schmeckte es mir heute nicht so gut wie sonst. Wahrscheinlich auch deswegen, weil ich immer fester daran glauben musste, dass es sich doch um einen Scherz gehandelt hat.
Aus dem Lautsprecher hörte man ganz leise Nena singen „Hast Du etwas Zeit für mich..“
Ein paar Minuten vor ein Uhr kam Walter. „Du bist schon hier“ fragte er mit unschuldiger Miene und schaute dabei auf seine sündteure Armbanduhr. Walter ist ein verrückter Uhrenliebhaber. Verbringt großteils seiner Freizeit mit Sammeln von Uhren und Besuchen von Uhrenbörsen. Natürlich nur alte Uhren die man jeden Tag aufziehen muß. „Ja, ich bin schon seit einer Stunde hier,“ sagte ich etwas kurz angebunden. „Warum seit einer Stunde? Ich habe doch gesagt um 12 Uhr.“ Ich habe auch schon gegessen. Du kommst gerade recht zu zahlen. Wir müssen gehen, denn jetzt ist es ein Uhr und die nächsten Gäste warten schon auf den Tisch. Das Essen kannst Du nun vergessen.“ Dabei sah ich ihn leicht schadenfroh an. Walter klopfte kopfschütteln mit dem Mittelfinger auf seine Uhr. „Die hat mich doch noch nie in Stich gelassen.“ hörte ich ihn leise vor sich hersagen. „Die Uhr vielleicht nicht, wahrscheinlich aber Dein Gedächtnis“ dabei konnte ich wieder etwas lächeln. „Denn vor zehn Stunden wurde auf die Sommerzeit umgestellt. Ich trage eine funkgesteuerte Uhr, nicht so teuer wie Deine dafür aber verlässlich. Den Kaffee trinken wir dann nach einem Verdauungsspaziergang bei mir zuhause. Da kannst Du – als Fachmann – dann gleich meine restlichen Uhren umstellen.“ Dabei verließen wir das Lokal und ich freute mich heimlich schon auf das Ende der Sommerzeit.
Vielleicht wartet Walter dann eine Stunde auf mich.